
Also pass auf: Ich bin ein Riesenfan vom „The Automatic Millionaire“-Autor David Bach*. Und wie der Buchtitel vielleicht schon vermuten lässt, betet er einen Grundsatz in Sachen Finanzen hoch und runter:
Make it Automatic.
Und das macht für mich persönlich auch sehr viel Sinn. Finanzen sind für einige Menschen ja eh kein Thema, mit dem sie sich gern auseinandersetzen.
Vor allem, wenn es darum geht, sich an persönliche Budgets zu halten, um Sparziele zu erreichen. Das ist nicht sexy. Das macht keinen Spaß. Und man benötigt viiiiel Disziplin, um das dauerhaft durchzuhalten.
Wenn man dann noch ein Haushaltsbuch führen soll, um ständig alle Ausgaben im Blick zu halten… Puh.
Für die meisten von uns ist dieses Vorhaben also von vorneherein gescheitert. Alles, was aufwendig oder anstrengend ist und langfristige Disziplin erfordert, solltest du deshalb beim Thema Geld vermeiden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Um deine Finanzen im Griff zu haben, solltest du also am besten eine App nutzen, die so viel wie möglich automatisiert. So sorgst du dafür, dass es super einfach ist, einen aktuellen Stand über deine Finanzen zu bekommen.
Dann weißt du auch sofort, ob das schöne rote Kleid diesen Monat noch drin ist oder eher nicht.

Und genau hier kommt die Finanz-App Finanzguru* ins Spiel: Der Finanzguru ist so etwas wie dein persönlicher Finanzassistent.
Ich habe den Finanzguru für dich getestet und möchte dir hier von meinen Erfahrungen berichten.
Aber lass mich dir vorher kurz erklären, was Finanzguru überhaupt ist.
Alle Konten, automatisches Tracking deiner Einnahmen und Ausgaben
Die App Finanzguru wird in Kooperation mit der Deutschen Bank AG zur Verfügung gestellt. Aber keine Angst, es ist egal, bei welcher Bank du Kunde bist, die App wird allen Kunden deutscher Banken zur Verfügung gestellt, z.B. Sparkasse, Volksbank, Postbank, DKB, DiBa, Commerzbank, usw.
Selbst wenn du bei verschiedenen Banken ein Konto hast, kannst du sie alle mit der App verknüpfen.
Die App gibt es sowohl für iOS wie auch für Android, hier wird also niemand ausgeschlossen.
In der App-Beschreibung geben die Entwickler (das deutsche Start-Up dwins GmbH) Folgendes an:
- Alle deine Online-Bankkonten sicher in einer App.
- Volle Kontrolle über deine Einnahmen und Ausgaben.
- Digitaler Vertragsordner mit all deinen Abos und Verträgen.
- Kostenloser Vertragswecker und Kündigungsfunktion per Fingertip.
Das klingt doch erstmal super, oder? Dachte ich mir auch. Aber ich war auch ziemlich skeptisch. Das klingt ja schon fast zu gut um wahr zu sein. Ich habe schließlich schon diverse Finanzapps genutzt und dabei nicht nur positive Erfahrungen gemacht.
Am Ende gab es drei Punkte, die mich davon überzeugt haben, dem Finanzguru eine Chance zu geben:
- Die App ist bekannt aus der Höhle der Löwen. Sie wurde also ein wenig gehypt und von vielen anderen vor mir genutzt. Wär’s Mist, wäre das schon viel früher aufgefallen und es hätte wohl einen Shitstorm gegeben, den man 5 Meilen gegen den Wind hätte riechen können. (Und ich hab nichts gerochen.)
- Sie wurde in Zusammenarbeit mit einer großen deutschen Bank entwickelt. Das sprach zwar in meinen Augen nicht unbedingt für die Qualität der App, wohl aber für die Sicherheitsstandards. Schließlich gibt es in Deutschland hohe Banksicherheits- und Datenschutzstandards, die eingehalten werden müssen.
- Nicht zuletzt haben mich die Screenshots und Bewertungen im App Store überzeugt. Die Bewertungen lasen sich nicht wie gekauft, sondern schienen ehrlich wohlwollend zu sein. Und das Design der App ist einfach genial. Und was das angeht, habe ich schon hohe Ansprüche.
Alle Finanzen im Blick: So nutzt du den Finanzguru
Die Anmeldung ist dabei kinderleicht.

Nachdem du dir die App heruntergeladen hast, begrüßt dich der Finanzguru*, ein bärtiger Mann mit Turban. Darunter steht: „Mit mir sind deine Finanzen magisch einfach.“
Aber natürlich handelt es sich bei der App nicht um Magie, das wäre wohl wenig seriös. Es handelt sich schlicht und einfach um eine künstlichen Intelligenz. Aber das nur am Rande.
Nach einem Klick auf „Los geht’s“ wählst du deine Bank und meldest dich mit deinen Online-Banking Zugangsdaten an.
Dann braucht der Guru einen Moment, um mit seinem schlauen Algorithmus Erkenntnisse aus deinen Zahlungsdaten zu gewinnen. Länger als ein bis zwei Minuten dauert’s aber nicht.
Die App richtet auch automatisch einen Schutz ein, sodass du dich beim Öffnen der App erst ausweisen musst. Du kannst dafür die Sperre deines Handys nutzen (bei mir war das FaceID) oder ein eigenes Kennwort einrichten.
Tja, im Grunde wars das auch schon. Wahrscheinlich wirst du nach der Einrichtung noch bei einigen Verträgen, bei denen sich der Guru nicht sicher ist, nach einer Bestätigung gefragt.
Aber mal abgesehen davon, musst du nicht viel mehr tun. Dir stehen sofort alle Auswertungen und Analysen zur Verfügung.

- Du siehst in der Übersicht, wie viel Geld von deinem Gehalt noch übrig ist und wann dein nächstes Gehalt kommt. Du siehst darunter eine Übersicht all deiner Konten und kannst dir alle Buchungen im Detail anzeigen lassen.
- Unter dem Punkt Verträge findest du alle deine regelmäßigen Buchungen und kannst hier auch deine Verträge bearbeiten, Vertragswecker einstellen, kündigen, usw.
- Unter Analysen siehst du in verschiedenen Übersichten, wie viel du für einzelne Kategorien ausgibst. Die Kategorien werden natürlich ebenfalls automatisch zugeordnet. Wichtig: In der kostenlosen Variante der App siehst du nur die Analyse der letzten drei Monate.
- Und schließlich findest du unter Tipps noch ein paar nützliche Hinweise zu deinen Finanzen. Hier findest du beispielsweise Dinge wie eine empfohlene Höhe für deinen Notgroschen, einen günstigeren Stromvertrag (die App arbeitet hierfür mit Verivox zusammen) oder den Hinweis, dass du deine Nebenkostenabrechnung prüfen und anfechten lassen kannst. (Laut App sind ca. 80% der Abrechnungen nicht korrekt.) Das so etwas geht, war mir noch nicht einmal bewusst.
Finanzguru-Test: Mein Erfahrungsbericht
Ich sagte ja bereits, dass ich anfangs skeptisch war, was die App angeht. Aber ich muss zugeben, dass ich wirklich positiv überrascht wurde.
Die Einrichtung funktioniert wirklich schnell und leicht. Ich habe mehrere Konten bei einer Bank, die sofort alle korrekt angezeigt wurden. Dabei wurden sowohl meine Giro- wie auch die Kreditkartenkonten übernommen. Sogar mein Online-Depot wird angezeigt.

Der Algorithmus arbeitet bei der Analyse der Zahlungen überraschend genau. Bis auf wenige Ausnahmen haben alle als Vertrag eingestuften Buchungen gepasst. Die meisten Posten, bei denen die Zuordnung nicht geklappt hat, wurden mir danach auch auf der Übersichtsseite angezeigt, mit der Bitte, dass ich die Verträge prüfen und entsprechend bestätigen oder ablehnen soll. Damit kann ich leben.
Buchungen, die von einem meiner Konten auf ein anderes, eigenes Konto gingen, wurden richtig erkannt und nicht in die Analyse mit einbezogen.
Die automatisch zugeordneten Kategorien passen auch erstaunlich gut. Dabei wird hier nach Dingen wie Haushalt, Shopping, Drogerie, Lebensmittel oder sonstigen Ausgaben unterschieden.
Design und Nutzerfreundlichkeit sind erste Sahne. Die Oberfläche ist einfach und modern. Die Farben Türkis und Lila sind gut gewählt und haben mal so gar nichts mit dem trockenen, überseriösen Image zu tun, mit dem die Finanzbranche oft zu kämpfen hat. Die iconhafte Darstellung des Gurus wirkt niedlich und sympatisch. Bei jedem Start der App tüftelt er kurz hinter Wolken. Das ist tatsächlich mal ein Ladebildschirm, der schön anzusehen ist.

Besonders praktisch am Guru finde ich, dass er in die Zukunft sehen kann: Er plant feste Buchungen im Voraus und berechnet entsprechend, wie viel davon diesen Monat noch verfügbar ist. In deiner Timeline kannst du dir auch genau ansehen, welche Buchungen als nächstes ansehen.
Mein Tipp: Stell die Benachrichtigungen unter „Mehr“ und dann „Mitteilungen verwalten“ ein. Ich finde besonders die Option „Frei verfügbares Gehalt“ toll. Die gibt dir nicht nur jeden Freitag eine Übersicht über deine Finanzen, sondern sagt dir auch, wenn dein Gehalt eingegangen ist und wie viel davon für flexible Ausgaben übrig bleiben wird.

Bei den Konten bzw. unter „Alle Buchungen“ siehst du oben in grün den aktuellen Stand. Dieser wird dir für die Zukunft auch als Prognose angeben und kannst genau sehen, wie sich dein Kontostand in der Zukunft entwickeln wird. Obwohl die Berechnung bei mir nicht immer hundertprozentig nachvollziehbar war – so entsprachen die Zahl nicht nur den fixen Ausgaben. Werden hier auch Formeln für flexible Ausgaben als Schätzungen einbezogen? Vielleicht. Jedenfalls fand ich die grobe Kalkulation auch schon sehr hilfreich.
Am Ende des Tages lautet mein Resümee: Der Finanzguru hält was er verspricht. Die Funktionen sind dabei nicht unbedingt neu. Apps für Dinge wie Kontoübersicht, Preisvergleich oder Vertragsmanagement gibt es ja schon länger. Was aber durchaus innovativ ist, ist die Art und Weise: Alles ist schrecklich einfach, sieht gut aus und du bekommst alles aus einer Hand.
Kleiner Nachteil aus meiner Sicht: Weil man hier nicht aktiv die eigenen Ausgaben eintragen muss, setzt man sich auch weniger intensiv damit auseinander. Die App sorgt damit weniger für ein bewussteres Geldausgeben, als es manch andere tut.
Für alle, die gern ihre Ausgaben im Blick behalten, sich aber nicht ständig damit beschäftigten möchten, ist der Finanzguru* allerdings perfekt.
Deine

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