Die meisten Menschen sparen „falsch“. Gehörst du auch dazu?

Wenn du das Gefühl hast, finanziell nicht vorwärts zu kommen und dir alles vom Mund absparen zu müssen, dann wahrscheinlich schon. So ging es mir auch lange Zeit.

Sparen hieß für mich, auf Dinge zu verzichten, damit am Monatsende noch was übrig bleibt. Das war nicht nur wenig effektiv, sondern auch super frustrierend. Aber ich war durch meine Studentenzeit noch so darauf getrimmt, dass Sparen heißt, auf jeden Euro schauen zu müssen, denn da musste ich mit etwa 250€ über die Runden kommen.

Erst als ich angefangen haben, die 3 Tipps unten umzusetzen, baute ich nicht nur viel schneller Rücklagen auf, das Ganze war auch viel entspannter und mit weniger Frust verbunden. Mittlerweile liegt meine Sparrate sogar bei über 40%, juhu!

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Aber bevor wir dazu kommen, wie man richtig spart, lass uns mal am Anfang anfangen:

Was heißt „Sparen“ überhaupt?

Hast du gespart, wenn du etwas im Angebot kaufst und statt 30€ nur noch 20€ zahlst? Nicht unbedingt, denn du hast keine 10€ gespart, sondern 20€ ausgegeben.

Aber was heißt es dann, „Geld zu sparen“?

Sparen heißt, weniger Geld ausgeben, als man einnimmt und dieses Geld beiseitezulegen, um Rücklagen aufzubauen. Entweder um für schlechte Zeiten gerüstet zu sein, fürs Alter vorzusorgen oder um sich Träume zu erfüllen.

Aber damit du Geld beiseite legen kannst, macht es natürlich Sinn, deine Ausgaben zu reduzieren. Und das schließt auch Angebotskäufe mit ein – aber nur wenn du sie wirklich brauchst!

Richtig sparen_Kann auch Angebotskäufe einschließen_Frau mit EInkaufstasche

Etwas im Angebot zu kaufen, macht also immer dann Sinn, wenn du es eh hättest kaufen müssen. Aber denk dran: Nur weil etwas reduziert ist, muss es nicht zwingend ein kluger Kauf sein.

Klar soweit? Okay, super. Also zurück zum Thema Sparen: Wie kannst du effektiv Geld sparen und Rücklagen aufbauen? Und das möglichst, ohne das Gefühl zu haben, auf alles verzichten zu müssen?

3 Tipps für richtiges Sparen

1. Spare am Anfang des Monats, nicht am Ende.

Lass mich raten, du sparst das, was am Ende des Monats übrig ist? Es gibt da nur ein Problem: Zu oft ist nichts übrig. Oder nur sehr wenig.

Deswegen ist die folgende Sparregel wichtig:
Einnahmen – Sparbetrag = Geld für Ausgaben.

(Und nicht etwa: Einnahmen – Ausgaben = Sparbetrag.)

Du solltest dich also als Erstes „bezahlen“.

Und das geht so: Bestimme eine feste Summe, die direkt nach Gehaltseingang auf ein Sparkonto überwiesen oder investiert wird. Wichtig ist, dass das Geld nicht mehr unmittelbar in deinem Zugriff ist.

Mit diesem Geld bezahlst du dich selbst, du investierst in deine Zukunft. Und das bevor du irgendetwas anderes bezahlst. Denn das Wichtigste in deinem Leben bist schließlich du selbst. Also warum solltest du dich hinten anstellen?

Wenn du dir 12,5% deines Gehalts zahlst, arbeitest du eine Stunde am Tag nur für dich und deine Zukunft. Denn das entspricht einer Stunde eines 8-Stunden-Arbeitstages. Das ist nicht zu viel verlangt, oder?

Noch besser wären übrigens 20% oder mehr. Fange im Zweifel klein an und erhöhe deine Sparsumme Stück für Stück.

2. Stell ein Budget auf, dass deine Sparsumme von Anfang an einplant.

Du entscheidest je nach Kontostand, ob du dir diesen Monat noch etwas leisten kannst oder nicht? Dann machst du etwas falsch.

Denn es sollte nicht dein Kontostand sein, der darüber entscheidet, sondern deine bisherigen Ausgaben. Optimalerweise hast du ein Budget für flexible Ausgaben, das so geplant ist, dass jeden Monat trotzdem noch was übrig bleibt. Und an diesem Budget solltest du dich orientieren.

Wenn du nur schaust, ob noch genug Geld auf dem Konto ist, dann läufst du Gefahr, nie vorwärts zu kommen.

Richtig Sparen_Nicht am Konto orientieren_Frau mit Handy

Denn meist orientiert man sich hier an einer Art Grundlinie – ist mehr da, kann man sich etwas leisten, wenn nicht, dann nicht. Diese Grundlinie liegt im schlechtesten Fall bei 0 Euro. Aber selbst wenn man sich beispielsweise vornimmt, immer einen Notgroschen von 1.000 Euro auf dem Konto zu haben, sind diese 1.000 Euro das, woran man sich orientiert. Man tendiert dann dazu, das Geld auszugeben, was über den 1.000 Euro liegt. So wirst du auch in 5 Jahren kaum mehr als 1.000€ auf dem Konto haben.

Auf lange Sicht kommst du also nicht vorwärts.

Hier spielt außerdem noch die eigene Psychologie eine Rolle: Siehst du eine größere Summe auf deinem Konto und orientierst dich daran, dann neigst du eher dazu, mehr Geld auszugeben. Schließlich ist ja genug Geld da, richtig? Und das obwohl diese Summe vielleicht für ein neues Auto, eine Anzahlung fürs Eigenheim oder die Altersvorsorge eingeplant ist.

Dabei rede ich hier von kleinen Beträgen, über die wir dann weniger nachdenken – der Kaffee vom Bäcker auf dem Weg zur Arbeit (3€), das gekaufte Mittagessen im Büro (6€), usw. Oft sind es die kleinen Dinge, auf die wir nicht mehr achten – wir können es uns ja schließlich leisten. Aber eben diese Dinge läppern sich. Wenn du nur 5€ am Tag mehr ausgibst, macht das im Jahr über 1.800€ aus!

Tipp: Lade dir den kostenlosen Budget-Rechner herunter, um auszurechnen, wie viel Geld du für flexible Ausgaben hast und guten Gewissens ausgeben kannst.

3. Spare automatisch.

Wenn es ums Geld geht, solltest du im Allgemeinen so viel wie möglich automatisieren. Das verhindert, dass dir dein innerer Schweinehund in die Quere kommen kann. Denn seien wir mal ehrlich: Wir sind alle nur Menschen. Je mehr Aufwand eine Sache erfordert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Ausrede dafür finden.

Sorge deshalb dafür, dass du so wenig wie möglich über deine Finanzen nachdenken musst. Hier ein paar Beispiele für Automatisierungen:

  1. Automatische Dauerüberweisungen auf ein Sparkonto oder Tagesgeldkonto, sobald dein Gehalt eingegangen ist. So baust du deinen Notgroschen bzw. deine Cashreserve auf.
  2. Automatisches Sparen über vermögenswirksame Leistungen, die direkt von deinem Gehalt abgehen.
  3. Automatische Investitionen über einen ETF-Sparplan.
  4. Automatische P2P-Investionen mit einem Dauerauftrag von deinem Konto auf dein P2P-Konto.

Bonustipp: Wenn du mehr Geld sparen willst, erhöhe dein Einkommen.

Natürlich macht es Sinn, deine Ausgaben zu reduzieren und unnötige Ausgaben zu streichen. Viel sinnvoller ist es aber, bei deinen Einnahmen anzusetzen.

Denn es gibt Grenzen, wieviel du einsparen und aus deinem Leben streichen kannst. Aber bei deinem Einkommen gibt es keine Grenzen – zumindest theoretisch.

Suche also nach Möglichkeiten, mehr Geld zu verdienen: Nebenjob, Gehaltserhöhung, Jobwechsel, Passives Einkommen,… Vorallem dank des Internets gibt es heute unendlich viele Möglichkeiten wie du für mehr Geld sorgen kannst. Halte also die Augen offen.

Wenn du mehr Geld verdienen willst, dann lies: 30 Ideen für Passives Einkommen

Übrigens: Wenn du mehr Geld verdienst, werden die Tipps oben aber noch wichtiger. Spare bzw. investiere das Plus an Geld automatisch, damit du nicht dem Phänomen namens Lifestyle-Inflation erliegst und deine Ausgaben mit erhöhst!

Fazit: Richtig Sparen – so geht’s!

Wenn du sparen willst wie ein Profi, dann überweise deine Sparsumme direkt nach Gehaltseingang auf ein extra Konto oder investiere sie. Stelle am besten ein Budget auf, das dich dabei unterstützt und die Sparsumme direkt einplant. Und nutze so viele Automatismen wie möglich, damit du gar nicht erst über’s Sparen nachdenken musst. Wenn du noch weiter gehen willst, dann erhöhe dein Einkommen, um noch mehr Geld beiseite zu legen oder zu investieren – denn hier sind dir theoretisch keine Grenzen gesetzt.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
Deine Laura

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